Wie ist der KLIMACENT entstanden – und welche Rolle hatte dabei die Ökostrombörse?
Die Vorgänger-Plattform vom Klimacent war die Ökostrombörse. Diese wurde in Vorarlberg durch Johann Punzenberger als Geschäftsführer der AEEV gegründet und sollte einen direkten Geldfluss vom Ökostrom-Direktförderer zum Ökostromproduzenten möglich machen. Das Ökostrom-Direktfördermodell wurde gestartet, um ein ehrliches und transparentes Instrument für das Ökostrom-Marketing anzubieten, welches sich nicht über physikalische Tatsachen hinwegsetzt und eine ehrliche Kommunikation ermöglicht.
Die Ökostrombörse wurde im Jahr 2000 von der AEEV gegründet. Im Jahr 2002 wurde in eigener Verein Ökostrombörse Vorarlberg gemeinsam mit der VKW AG, den Stadtwerken Feldkirch und dem Energieinstitut gegründet. In den Folgejahren wurde die vom Kunden mit bestimmbare Ökostrom-Direktförderung von 1 Cent/kWh mit der laufenden Stromrechnung über das Produkt ÖKOPLUS eingehoben. 2005 wurde die Ökostrombörse Salzburg gegründet und 2009 der Verein Ökostrombörse Österreich.
Leider gründete die VKW AG 2008 ohne Abstimmung im Landesverein Ökostrombörse Vorarlberg die VKW ÖkostromGmbH, um bei einem Aufpreis von 0,7 Cent/kWh + 20% UST ein eigenes „Ökostrom-Handelsprodukt“ zu vertreiben und zu kaufen. Das Inkasso der Direktförderungen wurde daraufhin nur mehr für das Bündelprodukt Vorarlberger ÖkostromPLUS (Aufpreis gegenüber VKW AG insgesamt 1,84 Cent/kWh) vorgenommen.
2014 kündigte die VKW ÖkostromGmbH aber auch diese Zusammenarbeit auf, womit die AEEV ein eigenständiges Inkassosystem aufbauen musste.
Die AEEV nahm dies zum Anlass, eine Weiterentwicklung der Direktförderung auf Basis des gesamten CO2-Fußabdruckes zu entwickeln, welche neben Strom auch die Bereiche Wärme und Mobilität also auch den Ressourcenverbrauch einbezieht. Damit war die Geburtsstunde vom Klimacent gegeben. Auf Bundesebene wurde der Verein Ökostrombörse Österreich auf Klimacent Austria umbenannt – und die Marke Ökostrombörse an die Ökostrombörse Salzburg als Landesverein übertragen.